Wallsbüller Tage 2015 mit 125-jährigem Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr
Unter erfreulich großer Beteiligung feierte die Gemeinde Wallsbüll das 125-jährige Jubiläum ihrer Feuerwehr. Das Fest war eingebettet in die sogenannten “Wallsbüller Tage“. Diese Festtage finden im 2-jährigen Turnus seit über 30 Jahren in Wallsbüll statt. Ausrichter ist die Gemeinde, mit Unterstützung durch die örtlichen Vereine und Verbände.
Wegen der Besonderheit des Jubiläums erforderte die Organisation der Festtage am 13. und 14. Juni noch wesentlich intensiveres Vorbereiten, als üblicherweise. Der Ausschuss für Soziales, Kultur- und Sportangelegenheiten hatte sich x-mal mit den Verantwortlichen der Feuerwehr und den Vereinsvorständen getroffen, um alles bis ins Detail durchzuplanen.
Der Jubiläumstag begann mit einem deutsch-dänischen Freiluftgottesdienst. Da die Wetterprognosen für diesen Tag sehr negativ lauteten, waren wir umso erleichterter, dass der Gottesdienst doch im Freien stattfinden konnte. Fast 250 Menschen nahmen teil. Die Bläsergruppe aus Handewitt und der Meyn-Wallsbüller Singkreis werteten durch ihre Teilnahme dieses Zusammensein zusätzlich auf. Pastorin Christiane Decker für die deutsche Kirchengemeinde und Pastor Finn Rönnow für die dänische, stellten das Thema Feuerwehr zweisprachig in den Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Predigt.
Bürgermeister Werner Asmus bezeichnete in seiner anschließenden Eröffnungsrede diesen ökumenischen Gottesdienst als ein Zeichen des guten Miteinanders der Volksgruppen im Grenzraum. Mittlerweile sehen uns die Verantwortlichen in Europa, gerade im Hinblick auf die Ukrainekrise, als Vorbildregion an, so der Bürgermeister.
Nach der Eröffnung begann das muntere Treiben auf dem Festgelände. Die Handewitter spielten flotte Musik und die ersten Hungrigen zog es zum Grillstand.
Die Jägerschaft präsentierte sich auf einem bunten Stand mit Exponaten und Bildmaterial. Die Waidmänner schraubten mit den Kindern gemeinsam Nistkästen zusammen, die die Kleinen dann behalten durften. Die Jäger konnten so manche Frage von Kindern und Erwachsenen bzgl. Natur und Umwelt beantworten.
Der Schützenverein bot auf dem Tennisplatz Bogenschießen an und lud in der Mehrzweckhalle zum Luftgewehrschießen ein.
Der Angelsportverein räucherte unentwegt Forellen, die bei den Besuchern reißenden Absatz fanden.
Der Kindergarten hatte seine Türen geöffnet und die Erzieherinnen boten einen tollen Einblick in ihr Tun. Die Ausstattung und das Umfeld beeindruckte die vielen Interessierten.
Das Wikingerdorf “Valsgaard” zeigte Wikingerkämpfe und bot Spiele für die Kinder an.
Der Reiterverein betrieb mit mehreren Pferden “geführtes Reiten” für Kinder.
Auf dem Fußballplatz hatte der “Flensburger Feuerwehroldtimerclub” mehrere historische Feuerwehrfahrzeuge neben dem modernen Wallsbüller Fahrzeug platziert. U.A. konnten eine Drehleiter und eine Löschkanone im Einsatz bestaunt werden.
Wer sich von den vielen Eindrücken erholen wollte, tat dies in der Kaffeestube im Gemeindehaus. Hier boten die Landfrauen und die Frauen der Gymnastikgruppen selbstgebackene Kuchen, Kaffee und Waffeln an.
Derweil liefen auf dem Festplatz die Königsspiele der Kinder. Die Kleinen suchten nacheinander verschiedene Stände auf, um dort Aufgaben zu absolvieren. Ihr Erscheinen wurde dann per Stempel auf einer Laufkarte bestätigt.
Unsere Feuerwehr hatte ein überdimensionales Tischfußballspiel aufgebaut, in dem zum Gaudi der Zuschauer jeweils zwei Mannschaften, an Querstangen befestigt, gegeneinander antraten.
Um 15 Uhr wurde dann Aufstellung zum großen Umzug durch das Dorf genommen.
Angeführt von Wehrführer Björn Wagner und den Fahnenträgern vorneweg, zog ein langer bunter Zug durch die beflaggten Straßen der Gemeinde. Den aktiven Kameradinnen und Kameraden folgte der Musikzug Westerackeby mit schmissiger Marschmusik. Dahinter marschierten die Delegationen von Gemeinderat, Kindergarten und örtlichen Vereinen. Am Ende des Zuges fuhren die Ehrenmitglieder in einer großen Kutsche. Den Schluss bildeten die Reiter. Ein besonderer Farbtupfer im Umzug waren die Wikinger in ihren beeindruckenden Gewandungen.
Während des Umzuges hatten einige der „guten Geister“ die Ergebnisse der Königsspiele ermittelt. So konnte im Festzelt die Siegerehrung erfolgen. Keines der fast 70 Kinder blieb ohne Medaille.
Um 18 Uhr strömten die Besucher erneut ins Festzelt, um Gewinne aus der Tombola zu ergattern. Diesen Moment nahm der Himmel zum Anlass, seine Schleusen zu öffnen. Ein Wolkenbruch ergoss sich über das Zelt und sorgte drinnen für kuschelige Stimmung. Viele, viele Preise wurden unter den launigen Aufrufen von Sven Nielsen durch seine Mitstreiter an die Gewinner verteilt. Die Feuerwehrkameraden waren in den Tagen zuvor in die Häuser der Gemeinde gegangen und hatten persönlich zum Fest eingeladen. Dabei wurden die aussagekräftige unter der Federführung von Dirk Petersen erstellte Jubiläumschronik und ein Tombola-Los verteilt. Zudem wurde um eine Spende für die Tombola gebeten. Daher war sie so reichlich bestückt. Nach der Verlosung wurde es deftig. Der örtliche Gastwirt mit seinem Team versorgte die Gäste mit leckerem Krustenbraten mit Sauerkraut. Als die Festgemeinde gesättigt war, begann der Schwof. Bis in die späte Nacht wurde eine super Tanzparty bei Cocktails und anderen Getränken gefeiert. Die Wehrführer der Nachbarwehren Meyn, Schafflund und Kleinwiehe, deren Wehren mit Wallsbüll zusammen den
“Löschzug Mitte” bilden, überreichten mit netten Worten eine “Feuerwehrbank” zum 125-jährigen. Wehrführer Rainer Hübel aus Meyn erinnerte in seiner Ansprache an die ersten 10 gemeinsamen Jahre der beiden Nachbarwehren, die sich im Jahre 1890 gemeinsam gegründet hatten und sich jetzt im gemeinsamen Löschzug unterstützen.
Der Sonntag war der traditionellen Fahrradrally des Schützenvereins gewidmet. 34 Teams begaben sich in diesem Jahr auf die, von den Vorjahressiegern ausgearbeitete Strecke. So manche knifflige Frage war zu lösen, was dem einen oder anderen Brummschädel vom Vorabend sicher nicht ganz leicht fiel. Bei den Spielen war wie immer, viel Geschicklichkeit gefordert.
Bei der Siegerehrung am Abend wurde wieder gegrillt, diesmal zu der Musik der “Pas Braas Band”.
Vereinsvorsitzender Andre Schütt konnte sich über ein erneut fast volles Festzelt freuen, in dem nicht nur die Rallyesieger bekanntgegeben wurden, sondern auch eine “Frau Rosa Bete” mit den Gästen ihren Schabernack trieb.
So endeten zwei tolle Veranstaltungstage, an die man noch gern zurückdenkt.
Werner Asmus