Schützenverein feiert 50. Geburtstag
Wallsbüll: Im festlichen Rahmen begingen rund 120 Mitglieder und Ehrengäste das 50-jährige Jubiläum des Schützenvereins Wallsbüll. Heide Brodda, seit einem Jahr Vorsitzende des Vereins, meinte, sie wäre gern bei der Gründungsversammlung 1969 dabei gewesen, doch damals war sie noch gar nicht auf der Welt – und Frauen wurden außerdem erst wenige Monate später zugelassen.
In ihrer Festrede stellte sie das hohe Engagement ihrer vier Vorgänger heraus, insbesondere würdigte sie die Verdienste von Ernst-Günther Löwe, der 32 Jahre lang für die Entwicklung des Vereins verantwortlich war. „Zuerst wurde im Dorfkrug mit dem Luftgewehr und später auch mit der Luftpistole geschossen“, erzählte sie. „Ab 1985 traf man sich dann im Dorfgemeinschaftshaus, wo noch heute an vier Doppelschießständen Jugendliche und Erwachsene ihren Schießsport ausüben.“ Als der Tennissport seinen Höhenflug hatte, nahm der Schützenverein unter seinem Dach diese Sparte auf und ergänzte sie in den 1980er-Jahren um weitere Sportarten wie Tischtennis und Gymnastik mit Callanetics und Kinderturnen.
Verein hat eine wechselvolle Geschichte
Ernst-Günther Löwe ließ in seiner Ansprache die Hintergründe dieser wechselvollen Geschichte, die er in seiner Doppelfunktion als Bürgermeister und Vorsitzender des Schützenvereins entscheidend prägte, Revue passieren und bekannte: „Dies ist kein normales Jubiläum für mich. Für die große Verbundenheit, Kameradschaft und Solidarität, die sich in den vielen Jahren aufgebaut hat, möchte ich hier und heute allen danken.“ Der Verein habe sich von Anbeginn um Aktivitäten für das Dorf gekümmert, ein Beispiel sei die Fahrradrallye – eine inzwischen bereits 45-jährige traditionelle Veranstaltung für Jung und Alt.
Neue Sparten
Tradition und Toleranz, diese beiden Begriffe stellte Bürgermeister Arno Asmus in seinem Grußwort in den Mittelpunkt. Der Schießsport sei mitunter Anfeindungen ausgesetzt, doch solle man Toleranz gegenüber der Tradition erwarten, außerdem habe der Wallsbüller Verein völlig neue Sparten aufgenommen. „Der Vorstand muss alles unter einen Hut kriegen, aber Wallsbüll ist ein tolerantes Dorf“, sagte er. Rainer Detlefsen, Vorsitzender des Kreissportverbandes, beglückwünschte den Verein, „der mit tollen Aktionen für die Dorfgemeinschaft Leben ins Dorf bringt.“ Und er empfahl, Sportentwicklungspläne in den Dorfentwicklungsplan mit aufzunehmen, um mehr Bewegungsräume für alle zu schaffen.
Neues Logo präsentiert
Gründungsmitglieder und der aktuelle Vorstand erhielten in den weiteren Grußworten von befreundeten Schützenvereinen, den Vorsitzenden der Wallsbüller Vereine und Alfred Koitzsch vom Kreisschützenverband viel Lob und Anerkennung für ihr ehrenamtliches Wirken. Und an Heide Brodda gewandt: „Du bist auf dem richtigen Weg, etwas zu verändern.“ Ein Zeichen der Umsetzung ihrer frischen Ideen ist das neue Logo, das erstmals sogar in Form einer Riesentorte der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Zum Ehrenmitglied wurde Martin Peter ernannt, und etliche weitere Mitglieder wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt: 50 Jahre: Johannes Bussmann, Hans-Martin Grevsen, Hartwig Haas, Ernst-Günther Löwe und und Walter Steffen. Mindestens 40 Jahre dabei sind Hanna Löwe, Annemarie Petersen, Ingrid Stelter, Karin Immen, Thomas Schäfer, Helmut Butterbrod, Dirk Petersen und Annedore Christiansen.
SHZ / Flensburger Tageblatt 17. Juni 2019 / Helga Böwadt