Kindergarten Wallsbüll setzt auf neue Familiengruppe
Wallsbüll: Mit dreimonatiger Verspätung wurde nun endlich in die Wallsbüller Gemeindevertretung die diesjährige Haushaltssatzung eingebracht. Es sei, so Bürgermeister Werner Asmus, “erst das zweite Mal, dass der Jahreshaushalt erst im laufenden Jahr beraten wird. Aber die Umstellung auf die Doppik-Haushaltsführung ließ keinen früheren Zeitpunkt zu.”
Der Bürgermeister erläuterte im Anschluss die verschiedenen Einnahme- und Ausgabekonten. Dabei werde man um eine leichte Erhöhung der Steuerhebesätze nicht herum kommen – schon um Kürzungen bei den Schlüsselzuweisungen des Landes zu verhindern. Trotzdem sind die neuen Hebesätze mit 290 Prozent für die Grundsteuern A und B sowie 310 Prozent für die Gewerbesteuer am unteren Ende im Vergleich mit Nachbargemeinden angesiedelt. Der Fehlbetrag in der Haushaltssatzung von 87.000 Euro im Ergebnishaushalt sei auf nicht getätigte Abschreibungen von Vermögenswerten zurückzuführen und damit “kosmetischer Natur”, betonte Bürgermeister Werner Asmus. Der Finanzplan ist derweil ausgeglichen. Die Haushaltssatzung wurde mit einigen kleinen Änderungen einstimmig beschlossen.
In seinem Bericht äußerte sich der Bürgermeister zudem zur Situation im Kindergarten. Trotz vieler Unkenrufe sei der gerade erst um einen Krippenanbau erweiterte Kindergarten ausgelastet. Einige Kinder stünden sogar schon auf der Warteliste. Da die Anlage offiziell noch im Probebetrieb läuft, habe man kurzfristig umsteuern können: Statt einer maximalen Kapazität in einer festen Krippengruppe von zehn unter Dreijährigen werde im Anbau eine Familiengruppe angeboten, die – je nach Altersstruktur – bis zu 16 Plätze haben darf. Dies führe, so Asmus, zu einer veränderten Förderkulisse, die der Gemeinde bis zu 17 000 Euro weniger Zuschuss kosten könne. Die laufenden Kosten verringerten sich, so dass die Gemeindevertreter ohne Gegenstimme und Enthaltungen zustimmten.
Was die zu erwartenden Defizite anbelangt, darüber wollte Gemeindevertreter Jürgen Arp allerdings Näheres wissen. “Fehlberatungen durch die Verwaltung haben zu erheblich höheren Defiziten geführt”, stellte Bürgermeister Asmus fest. Allein die Nichtberücksichtigung des Kindergartenanbaus im Konjunkturprogramm II der Bundesregierung sei teurer gewesen.
Kurzfristig in die Beratungen wurde die Möglichkeit zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik aufgenommen. Für die Vorgaben zum Erhalt der Maximalförderung seien knapp die Hälfte der örtlichen Lampen geeignet. Zu erwartende Kostenersparnisse würden eine schnelle Amortisation des Eigenanteils garantieren.
Flensburger Tageblatt 31.03.2011