“Extreme Gefahrenlage”: Wallsbüll will jetzt einen Waldbrand-Schutzstreifen
Die Gemeinde Wallsbüll wird idyllisch von großen Waldflächen umgeben, bietet ihren Einwohnern dadurch ein riesiges Naherholungsgebiet für ausgiebige Waldspaziergänge inmitten der Natur.
Angesichts der aktuellen Entwicklung bereitet diese bevorzugte Lage den Mitgliedern der Gemeindevertretung jedoch zunehmend Sorge. Gemeindewehrführer Björn Wagner beschreibt die Situation: „2019 und 2020 hatten wir diverse Flächenbrände. Die Flächen fangen inzwischen viel früher an zu brennen.“ Würde das Feuer in den Wald ziehen, „dann haben wir ein echtes Problem.“
Zwar handle es sich bei den umliegenden Wäldern um Mischwälder, die nicht so gefährdet seien wie Nadelwälder, in denen andernorts verheerende Brände zu beklagen sind, doch eine Gefahr gehe dennoch vom Totholz aus.
“Möglichkeit, das Dorf zu schützen”
Während der Wald früher regelmäßig aufgeräumt wurde, hat sich inzwischen der ökologische Ansatz durchgesetzt, nach dem abgestorbene Äste, alte Wurzeln oder Stämme auf dem Waldboden verbleiben, um zahlreichen Tieren und Pflanzen einen optimalen Lebensraum zu bieten – ein natürlicher Kreislauf, der nicht gestört werden soll. Dass dieses Unterholz in heißen, trockenen Zeiten jedoch rasch Feuer fangen kann, „ist eine extreme Gefahrenlage für uns“, meint Bürgermeister Arno Asmus. „Zumal wir meistens Westwinde haben.“ Sein Vorschlag: Ein Waldbrand-Schutzstreifen. „Aus meiner laienhaften Sicht ist das eine Möglichkeit, das Dorf zu schützen.“
Danach sollten in einem näher zu definierenden Streifen die angrenzenden Waldstücke von Totholz befreit und aufgeräumt werden, Nadelhölzer müssten gegebenenfalls entfernt werden. Man war sich in der Gemeindevertretung einig, mit der Bekundung des politischen Willens nun in Gespräche mit den Fachbehörden einzusteigen.
So solle es mit Mathias Dreier, Förster der zuständigen Försterei Drelsdorf, und den Landesforsten Diskussionen geben, wie der Wunsch nach einem Waldbrand-Schutzstreifen umgesetzt werden kann. „Wir wollen das Thema jetzt angehen und nicht warten, bis etwas passiert“, so Asmus.
SHZ / Flensburger Tageblatt 9. August 2022 / Helga Böwadt