Bürgermeister Asmus hört auf
Wallsbüll: “Ich habe noch zwei bis drei Sitzungen vor mir und dann bin ich weg.” Daher möchte er der Gemeindevertretung nun keine Vorschläge mehr für Investitionen in 2018 unterbreiten. Bürgermeister Werner Asmus wird nach 32 Jahren als Bürgermeister von Wallsbüll nicht mehr kandidieren. Sein Mandat im Haupt- und Finanzausschuss des Amtes Schafflund hat er bereits vorzeitig niedergelegt. Grund sei für ihn “das unerfreuliche Arbeitsklima. Wenn man nicht mehr mit Freude hingeht, soll man es besser lassen”, begründet er seinen Schritt.
Traditionell wird der Haushalt des Folgejahres im Dezember verabschiedet. Die Äußerung des Vorsitzenden des Finanzausschusses Arno Asmus “Wir haben in der Vergangenheit viel investiert, da können wir uns auch einmal ein Jahr zurückhalten” deutet darauf hin, dass die Investitionen der Gemeinde in 2018 sehr übersichtlich sind. Für insgesamt 18.700 Euro sind Ausstattungen für die Feuerwehr, ein Buswartehäuschen im Sommers Barg und eine weitere Straßenleuchte in der Meiereistraße vorgesehen. Da im Finanzplan 2018 fest mit 150.000 Euro Einnahmen aus Grundstücksverkäufen gerechnet werden kann, wird dieser Haushalt einen kleinen Überschuss ausweisen.
Im Ergebnisplan dagegen stehen einer angenommenen Einnahme von 1,076 Millionen Euro Ausgaben von 1,1 Millionen Euro gegenüber. Das Defizit entsteht vorwiegend durch die um 31.000 Euro steigende Kreisumlage und erhöhte Leistungen im Bereich Kita und Schule. “Insgesamt ist das ein gutes Bild. Wir können zufrieden sein.” Dabei blickt Arno Asmus vor allem auf die Entwicklung der Schuldenlast der Gemeinde. 2018 wird man diese auf 364.000 Euro innerhalb einer Wahlperiode halbiert haben.
Noch in diesem Jahr wird ein Anbau an das Feuerwehrgerätehaus weitesgehend fertig gestellt werden, der für die Anschaffung eines Einsatzleitwagens notwendig wurde. Hierzu wurde noch der Auftrag für zwei Garagentore für 6.559 Euro vergeben.
Auch in Wallsbüll wird das Nachmittagsangebot der Kindertagesstätte immer stärker genutzt und führt so zu einem Personalengpass beim Träger “Kindertagesstättenwerk im Kirchenkreis”. Die Gemeinde war ersucht worden, möglicherweise mit eigenem Personal auszuhelfen. Die Gemeindevertretung votierte dafür, dass der Träger hier seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen und für Personal sorgen müsse. Bürgermeister Asmus habe sogar eine Erzieher-Fachkraft vermitteln wollen, die allerdings abgelehnt wurde, da sie nach dänischem Recht ausgebildet sei.
Da Wallsbüll aus der Trägergemeinschaft der Sozialstation Schafflund ausgestiegen ist, wird es hier demnächst noch eine Vermögensauseinandersetzung mit den übrigen Gemeinden des Amtes geben müssen. Die zu erwartenden Erlöse müssen wieder gemeinnützig eingesetzt werden. Die Vertretung fasste dazu einen sogenannten Vorratsbeschluss. Die Erlöse daraus sollen der Kirchengemeinde Wallsbüll zufließen.
Im Kirchspiel Medelby hat sich ein Verein zum “e-car-sharing” gegründet. Von zwei anzuschaffenden Fahrzeugen soll demnächst eines im neuen Dorfkern von Wallsbüll stationiert werden. Interessierte können mit einem Jahresbeitrag von 25 Euro Mitglied werden und dann eines der Fahrzeuge für 2,50 Euro pro Stunde Nutzungsgebühr anmieten. Eine Vorstellung der Maßnahme wird in Wallsbüll im Februar 2018 erfolgen.
Reinhard Friedrichsen / vgl. shz vom 03.01.2018